„Ändere dein Passwort“-Tag – Tipps von Mahr EDV
01.02.2023
Jahr für Jahr am 1. Februar erinnert der „Ändere dein Passwort“-Tag an die Bedeutung sicherer Passwörter. Man möchte meinen, dass das Thema inzwischen so trivial und selbstverständlich sei, dass daran im Jahr 2023 nun wirklich niemand mehr erinnert werden muss. Davon kann jedoch nicht die Rede sein, wirft man einen Bick in die Top 10 der beliebtesten deutschen Passwörter 2022, wie vom Hasso-Plattner-Institut am 19. Dezember 2022 veröffentlicht. Man traut seinen Augen nicht: „123456“ (Platz 1), „12456789“ (Platz 2), „12345“(Platz 4), „12345678“ (Platz 8) oder „password“ (Platz 5) und „passwort“ (Platz 9).
Dabei müssen sichere Kennwörter nicht automatisch schwierig zu erstellen und zu merken sein. Wir geben daher an dieser Stelle ein paar hilfreiche Tipps zur Passwortbildung.
Mit Merksätzen arbeiten
Möglichst schwer zu knackende Passwörter sind ein wichtiger Bestandteil der IT-Sicherheit.
Eine gängige Empfehlung lautet, Kennwörter mit Merksätzen zu erzeugen. Zwei Beispiele:
- Die Verwendung der Anfangsbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen aus dem Merksatz „Mein Hund heißt Otto. Er frisst für 15$ am Tag!“ ergibt das sehr sichere 14-stellige Passwort „MHhO.Eff15$aT!“.
- Die Verwendung der Anfangsbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen aus dem Merksatz „Ich laufe 12* täglich die 3 Treppen & nutze keinen Fahrstuhl.“ Ergibt das sehr sichere 14-stellige Passwort „Il12*td3T&nkF.“.
Es empfiehlt sich selbstverständlich, nicht die obigen Beispiele zu verwenden, da diese jetzt veröffentlicht und kein Geheimnis mehr sind.
Sicheres Passwort: einige Regeln
Zu beachten sind die folgenden Regeln, um ein wirklich sicheres Kennwort zu erzeugen:
- Mindestlänge ab 14 Zeichen für wichtige Anwendungen und mindestens 8 Zeichen für weniger wichtige Anwendungen
- Verwendung von mindestens zwei Groß- und mindestens zwei Kleinbuchstaben sowie mindestens zwei Ziffern und Sonderzeichen (bspw.: !“#$%&'()*+,-./:;<=>?@[\]^_`{|}~)
- Keine Verwendung von vier oder mehr Zeichen, die in dieser Reihenfolge in einem zumindest deutschen oder englischen Wörterbuch vorkommen
- Die Verwendung von „Leetspeek“ (Ersetzen von Buchstaben durch ähnlich aussehende Ziffern oder Sonderzeichen) erhöht die Sicherheit von Passwörtern nicht
- Keine Verwendung von drei oder mehr Zeichen, die in dieser Reihenfolge in ihrem Namen, Firmen-, Marken-, oder Produktnamen, ihrer Anschrift, Geburts-, Gründungsdaten, Namen von Kindern, Freunden, Partnern, Lieblingsmannschaften oder Berühmtheiten vorkommen
- Keine Verwendung von zwei oder mehr gleichen Zeichen hintereinander
- Keine Verwendung von drei oder mehr gleichen Zeichen pro Passwort
- Keine Verwendung von Mustern oder Tastaturmustern (bspw. „asdf“ oder „1234“)
- Keine Verwendung von gleichen Passwörtern bei verschiedenen Anwendungen oder Mandanten
- Regelmäßige Änderung von Passwörtern, allermindestens jährlich für sehr aufwändige Passwortwechsel, wenngleich ein monatlicher oder quartalsweiser Wechsel bspw. bei Benutzerkennwörtern zu empfehlen ist
- Verwendung von Bildschirmschoner-Passwörtern
- Passwörter nicht an fremden Computern eingeben oder danach schnell wechseln
- Passwörter nicht weitergeben, sondern geheim halten und sichere Passwortmanager verwenden
- Bei Verwendung von Umlauten oder Sonderzeichen sollte bedacht werden, dass diese bei Verwendung ausländischer Tastaturen ggf. schwerer einzugeben sind.
Nötige Servereinstellungen nicht vergessen
Auch serverseitig sind einige Einstellungen wichtig, die den Schutz der IT erhöhen:
- Sperrung eines Zugangs für einige Minuten bei mehrfacher Falscheingabe
- Zwang zur Verwendung von Kennwortkomplexitätsrichtlinien für alle Benutzer
- Forcierung des regelmäßigen Kennwortwechsels