IT Mythen im Mahr EDV Check (1)
29.06.2016
Da schon einzelne PCs und erst recht komplexe Netzwerke technische Gebilde sind, die das Verständnis des normalen Anwenders übersteigen und selbst Experten jenseits ihrer jeweiligen Kernkompetenzen nicht mehr alle IT Prozesse im Detail durchschauen, ist es wenig verwunderlich, dass sich auch immer wieder zählebige IT Mythen herausbilden. Mahr EDV wird sich an dieser Stelle daher von Zeit zu Zeit einige verbreitete Vorstellungen über den richtigen Umgang mit Computern im Privat- wie Firmengebrauch vornehmen, um sie auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen.
Wie gefährlich ist das Ausschalten des PCs statt Herunterfahren?
Jeder kennt das Problem, dass sich der Computer aufhängt und nichts mehr geht. Ein Neustart könnte hilfreich sein, aber der Computer lässt sich nicht einmal mehr herunterfahren. Da liegt es nahe, ihn einfach auszuschalten. Doch man zögert. Das einfache Ausschalten soll gar die Hardware zerstören können. Dies ist ein Irrglaube. Man sollte den Rechner nicht einfach ausschalten, da Dateien verloren gehen könnten und im schlimmsten Fall das Betriebssystem Schaden nimmt. Aber die Hardware wird bei modernen Geräten nicht beschädigt.
Kann man sich aus dem Verteiler von Spamversendern austragen?
Das Angebot eines Spamversenders, sich aus dem Verteiler durch Klicken auf einen Link auszutragen, sollte man ggf. ausschlagen. Bei seriösen Newsletter-Versendern funktioniert das Austragen zwar problemlos, doch bei unseriösen Spam-Mails aus dem Nichts handelt es sich um ein Trick, der das Gegenteil des Gewünschten zur Folge haben kann. Mit dem Klick bestätigt man bloß die Existenz und Authentizität seiner Email-Adresse, wodurch die Flut unerwünschter Mails drastisch zunehmen wird.
Hält doppelt gemoppelt auch in Sachen IT-Sicherheit besser?
Viele Anwender und sogar auch IT-Entscheider denken: Warum nur einen Virenscanner oder eine Firewall installieren, wenn doch mehrere im Angebot sind? Dieser naheliegende Gedanke gehört leider auch in die Welt der IT-Mythen. Denn im Betrieb stören sich doppelt installierte Programme, also beispielsweise zwei Virenscanner gleichzeitig, nur gegenseitig, belasten die Ressourcen des Rechners oder der Netzwerkstruktur, produzieren falsche Fehlermeldungen und können das System sogar häufiger zum Absturz bringen.
Macht regelmäßiges Defragmentieren der Festplatte den PC schneller?
Das war früher einmal so, und gilt für ältere Betriebssysteme immer noch. Für moderne Betriebssysteme wird meist noch immer ein Defragmentierungstool mitgeliefert, doch der beschleunigende Effekt ist weit geringer. Man sollte also keine Stunden an Arbeitszeit investieren, um eine Defragmentierung durchzuführen. Ein wöchentliches/nächtliches Skript, das diese Aufgabe automatisiert übernimmt., schadet jedoch nicht. Einen großen Geschwindigkeitsvorteil wird man dadurch jedoch nicht realisieren können.