Mahr EDV baut neues Rechenzentrum in Berlin
28.09.2015
Der IT-Dienstleister Mahr EDV baut inmitten des denkmalgeschützten Ensembles um das alte Gefängnis Spandau ein topmodernes Rechenzentrum und Bürogebäude.
Ein Hauch Geschichte
Wenn man es weiß, spürt man einen Hauch Berliner und gesamtdeutscher Geschichte. Hier in der Spandauer Wilhelmstraße 23 A auf einem 1638 qm großen Grundstück zwischen zwei ehemaligen Beamtenwohnhäusern, die einst zum Gefängnis Spandau gehörten. Diesen Ort nutzten die Alliierten unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg zur Verwahrung von Kriegsverbrechern.
Genau hier wird in den nächsten Monaten eines der sichersten Rechenzentren Berlins nach modernsten Standards errichtet, das sich architektonisch gut in die Umgebung einfügen soll: auf sechs Etagen entstehen über 2.800 qm, um dem Wachstum der Firma Mahr EDV ausreichend Platz zu bieten. Bauherr ist Fabian Mahr. Gründer und Inhaber des IT-Dienstleisters.
„Wir sperren keine Menschen ein, sondern Daten“
Seit 1999, nunmehr 16 Jahren, wächst Mahr EDV und „sorgt“ mittlerweile in ca. 400 Unternehmen und Organisationen in Berlin, Potsdam und Düsseldorf „für störungsfreies Arbeiten“, wie der Firmen-Slogan lautet. Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Den Traum, einst mit der Firma in ein eigenes Gebäude umzuziehen, hegt der Jungunternehmer schon lange. „Wir können unseren Kunden einfach noch mehr Sicherheit für deren Server und Daten bieten, wenn wir in einem eigenen Gebäude alles selbst unter Kontrolle haben und uns nicht zahlreicher Subunternehmer bedienen müssen. Mahr EDV setzte von Anfang an bereits bei der Belegschaft auf unbefristet angestellte, zuverlässigkeitsgeprüfte und langjährige Mitarbeiter statt Freelancer. So können wir garantieren, dass wir einhalten, was wir versprechen.“
Lauscht man den Gesprächen, die Fabian Mahr und Pascal Kube mit ihrem Objektplaner führen, hat man dementsprechend auch den Eindruck, als hätte sich in der Spandauer Wilhelmstraße nicht viel geändert, als solle hier nicht bloß ein Rechenzentrum samt Bürogebäude, sondern wieder ein Hochsicherheitstrakt entstehen. Von Bewegungsmeldern und Überwachungskameras ist die Rede, von Sicherheitszonen und Schleusen mit entsprechenden Kontrollsystemen, von Fenstern mit Magnetkontakten und Glasbruchmeldern, und immer wieder von direkten Aufschaltungen zum Sicherheitsdienst, USVs, Gaslöschanlagen. „Wir sperren keine Menschen ein, sondern Daten“, sagt Fabian Mahr mit einem süffisanten Lächeln, während die drei Männer über den Bauzeichnungen für das geplante Rechenzentrum brüten. „Ohne uns wirtschaftlich zu übernehmen“, erläutert Pascal Kube die Situation, „versuchen wir an allen möglichen Stellen über die Erfüllung der Standards für eine CAT II-Zertifizierung des TÜV hinauszugehen. Das macht es mitunter etwas kompliziert.“
Neues Rechenzentrum in Berlin
Ein Rechenzentrum ist – vereinfachend gesagt – ein Raum mit vielen Servern, deren Ressourcen via Internet-Zugriff an Kunden vermietet werden. Wer seinen Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit für sensible Daten und die reibungslose Funktionsfähigkeit der virtuellen Server garantieren will, muss so ein Rechenzentrum gegen allerlei Bedrohungen schützen, nicht nur vor physischem Einbruch oder Hackern, sondern auch vor Brandentwicklungen oder auch Stromausfällen.
Es bleibt noch viel zu tun für den frischgebackenen Bauherren. Im Oktober jedenfalls soll es losgehen. Der Einzug ist für Frühjahr 2017 geplant. Die Spandauer dürfen auf die Veränderungen in der Wilhelmstraße gespannt sein.