Wie man für eine effektive Datenlöschung sorgt
10.05.2019
Datenlöschung: Wenn man sich von alten Rechnern trennt, sei es, weil man sie Dritten überlässt, sei es, um sie dem Elektroschrottrecycling zu überführen, sollte man seine – insbesondere sensiblen – Daten vorher unwiederbringlich gelöscht haben. Das gilt für Privatpersonen ebenso wie für Unternehmen, die zusätzlich auch eine moralische und juristische Verantwortung für den Schutz der Daten anderer tragen.
Keine Datenlöschung via Papierkorb und Neuformatierung
Das alltägliche Löschen bringt gar nichts. Hier werden Dateien lediglich in den Ordner „Papierkorb“ verschoben. Von dort aus sind sie selbst für den Laien jederzeit leicht wiederherzustellen, so wie man zerknülltes Papier aus dem realen Papierkorb unterm Schreibtisch wieder herausholen kann, solange man ihn nicht geleert und seinen Inhalt entsorgt hat.
Beim Löschen des Papierkorbs gehen die Daten zwar für den Laien verloren; sie befinden sich aber immer noch unbeschädigt auf der Festplatte, weil lediglich die Verweise auf die Daten im Index, dem Inhaltsverzeichnis der Festplatte, gelöscht werden und der Bereich damit zum Überschreiben freigegeben ist.
Da dieses Überschreiben wiederum nicht für alle Daten zwingend auch stattfindet, bleiben sie, entsprechendes Knowhow vorausgesetzt, rekonstruierbar. Nicht überschriebene Daten auf Festplatten wieder aufzuspüren, bedeutet für IT-Experten weniger Aufwand, als bestimmten Müll auf einer realen Deponie wiederzufinden.
Auch die vollständige Neuformatierung von Festplatten ist bei normalen Verfahren kein Weg für eine vollständige Datenlöschung. Denn hierbei wird nur die Dateisystemstruktur neu angelegt, d.h. das alte Inhaltsverzeichnis komplett gelöscht und durch ein neues ersetzt, womit die Daten selbst weiterhin auf dem Träger liegen und zu finden sind.
Mehrfachüberschreibung des Datenträgers
Mit spezieller Software kann man Daten durch Überschreiben vollständig und nicht wiederherstellbar löschen, solange sichergestellt ist, dass das Überschreibprogramm auch Zugriff(srechte) auf alle Daten hat. Bei älteren Festplatten sollte die Daten 7-fach überschrieben werden, um sie mit höchster Wahrscheinlichkeit tatsächlich gelöscht zu haben.
Das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) hält viele konkrete und praktische Tipps bereit:
„Wir empfehlen Programme zum Überschreiben der Festplatten zu verwenden, die von einem bootfähigen Medium (z.B. CD, USB-Stick) gestartet werden und die Festplatten im Ganzen überschreiben. Als Beispiel sei die Freeware Darik’s Boot And Nuke (DBAN) oder Parted-Magic genannt. Parted-Magic ermöglicht das Überschreiben mittels “Secure Erase”; die Ausgabe “Parted Magic 2013-08-01” vom August 2013 steht kostenfrei zur Verfügung. Das Programm DBAN können Sie u.a. auf den Seiten der Zeitschrift Computerbild herunterladen, Parted-Magic steht bei heise-online zur Verfügung.“
Physikalische Zerstörung des Datenträgers
Das effektive Überschreiben von Festplatten kann also sehr zeitintensiv sein und setzt ein hohes Maß an IT-Wissen voraus. Für den Weiterkauf älterer Systeme ist dieses Vorgehen im Unternehmensbereich jedoch alternativlos. Ob sich der Aufwand lohnt, sollte für den jeweiligen Fall von kompetenter Stelle durchkalkuliert werden.
Für Laien, die hinsichtlich ihrer Daten auf Nummer sicher gehen wollen, dürfte die physische Zerstörung von Festplatten und anderen Datenträgern in den meisten Fällen der Weg sein, bei dem Aufwand und Ergebnis in einem angemessenen Verhältnis stehen.
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